Selbst bis in die Allgäuer Alpen hat es die isländische Mythologie geschafft....
Unscheinbarer Brunnen am Rande der Verbindungsstraße zwischen Hinterstein (bei Hindelang) und Giebel Haus in ca. 950 m ü. NN
Die Alpen stellen das größte Süßwasserreservoir in Europa dar.
Mit einer
Gesamtfläche von etwa 250.000 qkm sind sie die Hauptwasserscheide zwischen Nordsee, Mittelmeer und Schwarzem Meer. Die
wichtigsten Fließgewässer Mitteleuropas wie Po, Rhein, Rhone und die Donauzuflüsse Iller, Lech Isar und Inn
entspringen in den Alpen. Über diese Flüsse fließen nach Bätzing (2003) jährlich ca. 220.000 Millionen
cbm Süßwasser ab. Da die Gletscher die Niederschlagsmenge eines Jahres in Form von Eis speichern können bzw.
konnten, sind die Abflussschwankungen zwischen feuchten und trockenen Jahren nicht so groß.
Gleichzeitig beherbergen die Alpen die wichtigsten Trinkwasservorkommen. Das Trinkwasser wird oft über lange Distanzen
ins Flachland geleitet, sodass Abhängigkeiten weit ins Vorland bestehen. Große Städte wie Turin, Zürich,
Wien oder München transportieren ihr Trinkwasser über teils jahrhundertealten Leitungen aus den Alpen in die
Stadt. Selbst Stuttgart bezieht über eine Fernleitung Bodenseewasser.
Doch der anscheinend unendliche Wasservorrat darf nicht dazu verleiten zu meinen, dass wir ein unermessliches Reservoir
für die Wassernutzung besitzen. Vielmehr muss bedacht werden, dass das Wasser im natürlichen Kreislauf eine
wichtige und entscheidende Rolle darstellt. Die Nutzung der alpinen Süßwasservorkommen muss deshalb nachhaltig
sein. Ein Wassertransport über transeuropäische Pipelines in Wassermangelgebiete kann keine sinnvolle und nachhaltige
Nutzungsstrategie darstellen.